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Die Nachbarländer subventionieren die Energiepreise – hohe Netzkosten in der Schweiz

Die energieintensive Industrie steht vor einer akuten, existenziellen Bedrohung: Die Subventions- und Förderprogramme in den EU-Nachbarländern im Emissions- und Energiebereich verzerren den Markt und benachteiligen die Unternehmen in der Schweiz.

Unsere energieintensiven Industrien benötigen dringend Ausgleichsmassnahmen, um dieses Marktungleichgewicht zu kompensieren. Ansonsten droht eine Verlagerung von Schlüsselindustrien, Schliessungen, der Verlust von Arbeitsplätzen und damit verbunden der Verlust von wertvollem Knowhow.

Netzgebühren

Ein wesentlicher Bestandteil der Stromkosten sind die Netzgebühren und hier vor allem die Abgaben und Steuern. Wir sehen erhebliche Mehrbelastungen und steigende Kosten für die produzierende, energieintensive Schweizer Industrie. Aus Sicht unserer Industrien ist daher eine temporäre Aussetzung der kostensteigernden Netzgebühren und Energieabgaben angezeigt, um den Werkplatz Schweiz attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten.

Die sich mehrheitlich im Besitz der Kantone und Gemeinden befindlichen Energieversorger erzielen in diesen für die Industrie existenzbedrohenden Zeiten Rekordgewinne. Kantone und Gemeinden profitieren zu Lasten der produzierenden Wirtschaft.

Gesicherte Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen

Die EU subventioniert die Energiepreise massiv und setzt Preisobergrenzen oder setzt Steuerreduktionen ein. Zudem schirmen sie ihre Industrie mit Grenzausgleichssystemen vor ausländischer Konkurrenz ab, welche im Klimaschutzbereich nicht dieselben Anforderungen erfüllen muss.

In Deutschland soll ein Industrietarif von 40-60 EUR/MWh eingeführt werden, um einer Deindustrialisierung entgegenzuwirken. Für die produzierende Industrie in der Schweiz ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit grünem Strom und Gas essenziell. Dabei darf nicht vernachlässigt werden, dass sich die energieintensiven Unternehmen des zweiten Sektors stets in einem intensiven Wettbewerb mit der ausländischen Konkurrenz befindet, welche inzwischen in unseren Nachbarländern direkt subventioniert wird. Deshalb ist es unerlässlich, dass sich auch die Energiepreise in der Schweiz in einem vergleichbaren Rahmen bewegen. Denn die Energiepreise verursachen bei den Erzeugnissen der energieintensiven Firmen in der Schweiz ein Drittel der Kosten. Entweder sind die Energiepreise auf ein vergleichbares Niveau mit jenen unserer Nachbarstaaten zu bringen oder ein Ausgleichssystem ist zu prüfen, um die direkten Energiesubventionen unserer Nachbarstaaten auszugleichen. Die produzierende, energieintensive Industrie in der Schweiz braucht wettbewerbsfähige Energiekosten.

Nachfolgendes Beispiel zeigt die jährlichen Netzkosten von einem energieintensiven Betrieb. Diese sind im 2023 massiv gestiegen, weil neue Abgaben unter anderem für Reservekraftwerke und die Wasserreserve dazu kommen.

Netztarif 2023 – Bei einem Verbrauch von 370’000 MWh Strom pro Jahr

 

Netzkosten und Abgaben Rappen pro kWh Netzkosten pro Jahr in CHF
Systemdienstleistung 0.46 1’702’000
Reservekraftwerke & Notstromgruppen * 0.4 1’480’000
Wasserreserve * 1 3’700’000
Netzzuschlag: befreit 2.3 0
Abgabe an Kantone und Gemeinden ** 0.43 1’591’000
Netznutzungsentgelt ** 5.05 18’685’000
27’158’000

Netztarif 2022 – Bei einem Verbrauch von 370’000 MWh Strom pro Jahr

 

Netzkosten und Abgaben Rappen pro kWh Netzkosten pro Jahr in CHF
Systemdienstleistung 0.16 592’000
Netzzuschlag: befreit 2.3 0
Abgabe an Kantone und Gemeinden ** 0.43 1’591’000
Netznutzungsentgelt ** 5.05 18’685’000
20’868’000

* Kosten Median pro Jahr 2024-2026

** Median 2023 für einen grossen Betrieb

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