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Jahresbericht 2023 der IGEB

Der Jahresbericht der IGEB ist publiziert. Dieser gibt einen guten Überblick über die Themen, welche die IGEB im 2023 beschäftigte. Im Winter 2023 konnte glücklicherweise eine Energiemangellage verhindert werden, dies auch dank Sparmassnahmen der Unternehmen und der Bürger. Damit es keine Energiemangellage gibt, muss weiter vorsichtig mit der Energie umgegangen werden. Die Energiepreise sind etwas gesunken, liegen aber immer noch viel höher als vor dem Ukraine-Krieg. Zudem werden in den EU-Nachbarländern die Energiepreise subventioniert und verzerren den Markt. Die energieintensiven Industrien in der Schweiz sind benachteiligt. Die hohen Energiepreise, auch im Vergleich zum nahen Ausland, beschäftigten die energieintensiven Betriebe und die IGEB im 2023 stark. Es war ein intensives Jahr mit enger Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftsverbänden, dem Bundesrat und den Behörden, um auf die schwierige Lage der IGEB-Mitglieder aufmerksam zu machen. Auch gab es einige Vernehmlassungen in energie- und umweltpolitischen Themen.

Die IGEB kann auf eine starke Gemeinschaft zurückgreifen. Dank dieser Gemeinschaft finden sie zusammen für die Kernanliegen der energieintensiven Firmen Gehör. Die Mitgliedschaften in der IGEB sind im Jahr 2023 stabil geblieben. Die IGEB war weder von Betriebsschliessungen noch von Austritten betroffen. Der IGEB gehören die Branchenverbände der Papier-, Glas-, Giesserei- und Ziegelindustrie an. Ausserdem sind energieintensive Einzelunternehmungen der Zement-, Stahl-, Metall-, Span- und Faserplatten-, Chemie-, Gas-, Schaumglasschotter und der Nahrungsmittelindustrie bei der IGEB organisiert. Der IGEB sind Unternehmen mit gemeinsam mehr als 7’500 Mitarbeitenden (ausgenommen die Ziegelindustrie) angeschlossen. Die IGEB-Mitglieder repräsentieren rund 5 Prozent des Strom- und 5.4 Prozent des Erdgasverbrauchs der Schweiz und verglichen mit der Schweizer Industrie rund 16.4 Prozent des Strom- und 15.8 Prozent des Gasverbrauchs.

Die Mitglieder trafen sich fünfmal im Jahr 2023 zu den Plenarversammlungen und zur Generalversammlung. Sämtliche Sitzungen waren gut besucht. Wichtige Themen waren neben den hohen Energiepreisen, die hohen Netzkosten, die Subventionen im Ausland, CBAM und die Versorgungssicherheit. Weiter wurden die aktuellen Vernehmlassungen besprochen und an jeder Sitzung gab es ein Update zur Strom- und zur CO2-Politik. Es wurde eine Arbeitsgruppe Energie gegründet: IGEB-Mitglieder sprechen in diesen Zusammenkünften über aktuelle Energiethemen und wie sie die für die IGEB wichtigen Themen bei den Behörden platzieren können.

47 Personen nahmen an der zweiten IGEB-Fachtagung am 10. November 2023 in der Umwelt Arena Spreitenbach teil. Experten sprachen zu Themen der Energie- und Klimapolitik und setzten dabei den Schwerpunkt auf die Dekarbonisierung. Damit die Schweiz und ebenfalls die Schweizer energieintensive Industrie ihr Netto-Null-Ziel bis im Jahr 2050 erreicht, braucht es neue Technologien. Wasserstoff, Methanol und die Kreislaufwirtschaft sind wichtige Punkte, wobei ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen die Umwelt schont und Treibhausgasemissionen reduziert. Ein multinationaler Konzern zeigte anhand eines Praxisbeispiels, wie sie Carbon Capture Use and Storage (CCUS) umsetzen und dabei Kohlenstoff abscheiden und speichern. Es folgte eine Podiumsdiskussion mit den Referenten unter Einbezug des Publikums. In der Pause und nach den Referaten beim Stehlunch fand ein angeregter Austausch unter den Energiefachleuten statt.

Die drohende Energiemangellage hat sich im 2023 etwas verringert, jedoch beschäftigen die nach wie vor hohen Energiepreise die energieintensiven Betriebe stark. Die Subventions- und Förderprogramme in den EU-Nachbarländern im Emissions- und Energiebereich verzerren den Markt und benachteiligen die energieintensiven Industrien in der Schweiz. Die EU fördert ihre Industrie durch Energiepreis-Subventionen/Preisobergrenzen mit 700 Mia. Euro. Dabei setzt sie Investitionsförderungsprogramme für das «Klimaschutz-Vertragsfinanzierungsprogramm» im zweistelligen Mia. Euro-Betrag ein und unterstützt bei der Dekarbonisierung der industriellen Prozesse. Sie schirmt ihre Industrie mit Grenzausgleichssystemen vor ausländischer Konkurrenz ab, welche im Klimaschutzbereich nicht dieselben Anforderungen erfüllen müssen. Die IGEB verlangt äquivalente Ausgleichsmassnahmen für die energieintensiven Industrien, um das Marktungleichgewicht durch die Wirtschaftssubventionen der EU zu kompensieren. Sonst drohen Verlagerungen, Schliessungen und der Verlust von Arbeitsplätzen, verbunden mit dem Verlust von wertvollem Knowhow.

Neben den hohen Energiepreisen sind die immer höheren Netzkosten ein Problem für die energieintensiven Firmen. Die Netztarife in Deutschland blieben für 2023 konstant, dies infolge eines Zuschusses von über 12.84 Mia. Euro, und sind damit einiges tiefer als in der Schweiz. Die Netzkosten für energieintensive Betriebe nahmen in der Schweiz im aktuellen Jahr um rund 30 Prozent zu.

Die IGEB hat an vielen Gesprächen mit dem Bundesrat, den Behörden und den anderen Wirtschaftsverbänden teilgenommen. Sie hat zudem in diversen Schreiben und Stellungnahmen auf die schwierige Situation der energieintensiven Firmen hingewiesen und Lösungsvorschläge unterbreitet. Die IGEB findet es äussert wichtig, dass ein Energieabkommen mit der EU zustande kommt.

CBAM Carbon Border Adjustment Mechanism betrifft den CO2-Grenzausgleichsmechanismus der EU. Gemäss den Plänen der EU mit dem Programm Fit for 55 werden die frei zugeteilten Emissionsrechte stufenweise abgeschafft und die Absenkpfade im Emissionshandel verschärft. Im Gegenzug würden die aus dem nicht-EU-Raum importierten EHS-Güter mittels CBAM besteuert und somit die europäischen Produzenten mit den höheren CO2-Preisen geschützt. Die IGEB empfiehlt, CBAM ebenfalls in der Schweiz einzuführen und nicht damit abzuwarten. Die Folgen einer Nichteinführung wären für die betroffenen Industrien gravierend und Ungewissheit und ungleiche Wettbewerbsbedingungen gegenüber dem Ausland wären die Folgen.

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