Das UVEK kann Verträge für den Einsatz von Notstromgruppen für den Winter 2022/23 abschliessen.Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 9. November 2022 die weiteren Arbeiten zur Umsetzung dieser Reserve gutgeheissen. Ziel ist, Notstromgruppen mit einer Leistung von insgesamt rund 280 MW unter Vertrag zu nehmen.
Die Nachfrage nach Erdgas kann derzeit nur durch Importe gedeckt werden, weil die Schweiz nicht über eigene grosse Gasspeicher verfügt. Ein Bericht zeigt auf, dass saisonale Speichermöglichkeiten für Erdgas, Biogas oder Wasserstoff der Versorgungssicherheit dienen könnten. Der Bundesrat lässt deshalb die dafür nötigen rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen klären.
Die Stromversorgungssicherheit der Schweiz im Winter 2022/23 ist nicht gravierend gefährdet, dennoch können Versorgungsengpässe nicht ausgeschlossen werden. Das ist das Fazit einer Studie. Darin wurden verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen Verfügbarkeiten von Gas und Kernkraftwerken untersucht und simuliert.
Der Bundesrat hat am 2. November verschiedene Unterstützungsmassnahmen für Unternehmen und Privathaushalte im Zusammenhang mit den hohen Energiepreisen und der Inflation diskutiert. Er kommt dabei zum Schluss, dass weder die Wirtschaftslage noch die Inflation eine Intervention rechtfertigen. Er sieht daher für den Winter 2022/23 keinen Bedarf für ausserordentliche Massnahmen.
Unsere Mitgliedfirma Model AG hat Solarpanels auf dem Dach ihrer Lagerhalle in Weinfelden montiert. Diese wandeln rund 2000 Module Sonnenenergie in Strom um. Nachhaltigkeit ist die Basis jeder Wertschöpfung und damit Teil der Model-Geschichte. In 2020 hat sich Model verpflichtet, im Rahmen der «Science Based Targets initiative»(SBTi) die Treibhausgasemissionen nach dem Pariser Klimaschutzabkommen zu reduzieren.
Die Schweiz kann ihre Energieversorgung bis 2050 klimaneutral ausgestalten und gleichzeitig die Energieversorgungssicherheit gewährleisten, dies zeigen die die Energieperspektiven 2050+. Nun liegt eine Studie zu den volkswirtschaftlichen Auswirkungen vor: Die Schweizer Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs, auch wenn die Energie- und Klimapolitik auf Netto-Null-Emissionen ausgerichtet ist.
Der Bundesrat stärkt die Schweizer Energieversorgung für den kommenden Winter weiter: Die Kapazitäten der Übertragungsleitungen zwischen Bickigen und Chippis sowie zwischen Bassecourt und Mühleberg können bei Bedarf von 220 Kilovolt (kV) auf 380 kV erhöht werden. Damit können Engpässe im Übertragungsnetz entschärft und die Importkapazitäten um bis zu 850 Megawatt erhöht werden.
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 30. September 2022 eine weitere Massnahme zur Stärkung der Versorgungssicherheit gutgeheissen. Wasserkraftwerke, die erhöhte ökologische Anforderungen erfüllen, sollen mehr Wasser für die Stromproduktion nutzen. Mit der Massnahme kann die Stromproduktion um maximal 150 GWh gesteigert werden.
Das WBF und das UVEK empfehlen die Umschaltung von Zweistoffanlagen auf Heizölbetrieb ab dem 1. Oktober 2022. Die Empfehlung soll massgeblich zum Erreichen des freiwilligen Gas-Sparziels von 15 Prozent beitragen. Um die Versorgung mit Mineralölprodukten weiterhin sicherstellen zu können, werden die Pflichtlager für Autobenzin, Diesel- und Heizöl sowie Flugpetrol ab dem 3. Oktober 2022 freigegeben.
Die IGEB hat eine Stellungnahme zur Vernehmlassung «Bewirtschaftskonzept Gas» eingereicht. Sie begrüsst die Sparkampagne des Bundes zur Reduktion des Energieverbrauchs von Bevölkerung und Wirtschaft, um bereits präventiv dem Eintritt einer Mangellage entgegenzuwirken. Dies als erster Schritt im Rahmen des 4-Stufenplans des Bundes im Zuge der Bemühungen zur Bewältigung einer möglichen Mangellage.
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 7. September 2022 die Verordnung zur Einrichtung einer Wasserkraftreserve verabschiedet. Diese Reserve dient dazu, die Energieversorgung der Schweiz für die kritische Phase gegen Ende Winter zu stärken. Als nächstes wird Swissgrid die Ausschreibung für die Wasserkraftreserve starten.
Das BFE informierte, dass 2021 der Strom aus Schweizer Steckdosen zu rund 80% aus erneuerbaren Energien stammte: Zu 68% aus Wasserkraft und zu rund 11% aus Photovoltaik, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse.