Rekordgewinne der Stromkonzerne dank hoher Strompreise
Ein interessanter Artikel ist am 8. Dezember 2024 im Sonntagsblick erschienen: Werkplatz leidet – Kantone sahnen ab. Auch IGEB-Präsident Stephan Sollberger gab Auskunft.
Energieintensive Unternehmen wie Stahl Gerlafingen und Swiss Steel gehören zu den Hauptleidtragenden der hohen Strompreise. Ihre Produkte werden durch die gestiegenen Energiekosten deutlich teurer, was ihre Wettbewerbsfähigkeit erheblich beeinträchtigt. Diese Entwicklung führt bereits zu Kurzarbeit und Entlassungen. Die gesamte Branche steht unter enormem Druck, da die Schweizer Energiepolitik wenig Entlastung bietet. Vertreter der Industrie, wie die IGEB und Swissmem, warnen vor langfristigen Schäden für die Schweizer Wirtschaft und die Gefahr eines Arbeitsplatzabbaus. Trotz dieser Schwierigkeiten erzielen die Stromkonzerne durch die Preisanstiege Rekordgewinne, was den Unmut in der Industrie weiter anheizt.
Während energieintensive Unternehmen kämpfen, schütten die grossen Schweizer Stromkonzerne (Axpo, Alpiq, BKW, Repower) Milliarden an Dividenden an ihre Eignerkantone aus. Dies wird von Politikern und Industrievertretern scharf kritisiert. Sie fordern, dass die Gewinne in die Entlastung von stromintensiven Betrieben und den Ausbau der Versorgungssicherheit investiert werden. Besonders die hohen Netznutzungskosten stehen im Fokus der Kritik. Einige Politiker wie Beat Rieder und Christian Imark fordern Massnahmen zur Rückführung der Gewinne an die Stromverbraucher. Die Haltung der Kantone, die von den Dividenden profitieren, zeigt hingegen wenig Bereitschaft, ihre Praxis zu ändern, was die Lage für Unternehmen wie die Stahlproduzenten zusätzlich verschärft.