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Jahresbericht 2024 der IGEB

Die IGEB kann auf eine breit abgestützte und treue Mitgliedschaft zählen. Die Mitglieder trafen sich vier-mal im Jahr 2024 zu den Plenarversammlungen und zur Generalversammlung. Sämtliche Sitzungen waren gut besucht. Wichtige Themen waren die Energiesubventionen im nahen Ausland, die hohen Netzkosten, CBAM, die Umsetzung der Klimaschutzmassnahmen und die Verbrauchsreserve bei Strom und Gas. Weiter wurden die aktuellen Vernehmlassungen besprochen und an jeder Sitzung gab es ein Update zur Strom- und zur CO2-Politik. Die Arbeitsgruppe Energie erarbeitete ein Positionspapier und fasste die wichtigsten Punkte der IGEB zusammen und fordert Massnahmen.

In der Wintersession lud die IGEB zu ihrem ersten Parlamentarier-Lunch die UREK-S und N, die WAK-S und N und Behördenmitarbeitende ein. Das Thema «gelebte Kreislaufwirtschaft der energieintensiven Branchen» führte zu spannenden Erkenntnissen. Unsere Mitgliedfirmen verwenden die Nebenprodukte anderer Industrien und fördern damit das Recycling und die lokalen Rohstoffe. Es konnte eindrücklich aufgezeigt werden, wie eng die verschiedenen Branchen miteinander verbunden sind: Was für die eine ein Abfallprodukt ist, dient der anderen als wertvoller Rohstoff. Innerhalb der Branchen Papier, Karton, Ziegel, Zement, Stahl, Glas und Giesserei werden jährlich über 100’000 Tonnen weiterverarbeitet, während der Ausschuss aus den eigenen Produktionsprozessen zu 100 % wiederverwendet wird. Bericht Website

Hohe Energiepreise setzen energieintensive Betriebe in der Schweiz weiterhin stark unter Druck. Während Nachbarländer der EU ihre Industrien mit Subventionen und Förderprogrammen im Energie- und Emissionsbereich gezielt unterstützen, bleibt die Schweizer Industrie im Wettbewerbsnachteil. Durch Energiepreissubventionen, Preisobergrenzen und Investitionsprogramme wie das «Klimaschutz-Vertragsfinanzierungsprogramm» erleichtert die EU ihren Unternehmen die Dekarbonisierung. Gleichzeitig schützt sie ihre Industrien mit Grenzausgleichssystemen vor internationaler Konkurrenz, die nicht denselben Klimaschutzvorgaben unterliegt.

Um das dadurch entstandene Marktungleichgewicht auszugleichen, fordert die IGEB gleichwertige Kompensationsmassnahmen für energieintensive Unternehmen in der Schweiz. Bleiben diese aus, drohen Produktionsverlagerungen, Betriebsschliessungen und der Verlust wertvollen Know-hows – mit weitreichen-den Folgen für den Wirtschaftsstandort Schweiz.

Neben den Energiepreisen belasten auch die stetig steigenden Netzkosten die Unternehmen erheblich. Besonders brisant: Während viele Betriebe unter diesen Kosten leiden, verzeichnen Kraftwerksbetreiber und Energieversorger derzeit hohe Gewinne. Die IGEB fordert deshalb eine befristete Aussetzung von netz- und abgabenbedingten Mehrkosten, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Industrie zu sichern und den Standort langfristig attraktiv zu halten.

Die IGEB hat ihre Forderungen direkt anlässlich des Parlamentarier-Lunchs präsentiert und sich in Gesprächen mit dem Bundesrat, Behörden sowie weiteren Wirtschaftsverbänden für die Anliegen der energieintensiven Unternehmen eingesetzt. Zudem hat sie durch gezielte Schreiben und Stellungnahmen die schwierige Lage dieser Branchen verdeutlicht und konkrete Lösungsansätze vorgeschlagen.

Die nachfolgenden Verbesserungen strebt die IGEB in erster Linie an:

Die energieintensiven Unternehmen brauchen attraktive Produktionsbedingungen und einen fairen Wettbewerb. Dazu benötigt es Ausgleichsmassnahmen, welche die ungleichen Produktionsbedingungen gegenüber dem Ausland bezüglich Energiepreise, staatlichen Subventionen und abweichender Umsetzung der Klimaschutzvorgaben ausgleichen. Des Weiteren empfiehlt die IGEB, CBAM ebenfalls in der Schweiz einzuführen und nicht damit abzuwarten. Die Folgen einer Nichteinführung wären für die betroffenen Industrien gravierend. Die Schweiz sollte zudem die Klimaschutzmassnahmen im Gleichschritt mit dem umliegenden Ausland umsetzen.

Die IGEB fordert die Befreiung, Deckelung oder degressive Ausgestaltung der Netzzuschläge und -zugangskosten sowie der Strom- und Winterreserve (Strom und Gas) sowie die Schaffung einer Opt-Out-Option ohne Benachteiligung einzelner energieintensiven Industrien (Berücksichtigung Energiemix)

Firmen, welche die erneuerbaren Energien fördern, indem sie die erneuerbare Energieproduktion im eigenen Betrieb ausbauen, sollten vom Netzzuschlag befreit werden.

Die IGEB konnte an einem runden Tisch mit Bundesrat Rösti zum Thema Verbrauchsreserve teilnehmen. Die IGEB appellierte, dass sie bei der Verbrauchsreserve gleich lange Spiesse wolle, wie die Stromproduzenten. Es wurde bereits ein erster Kompromiss erreicht und zwar wird die Verbrauchsreserve aufgesplittet. Die IGEB möchte, dass die Schweiz eine verbindliche Verbrauchsreserve im Rahmen der Winterreserve beim Gas verankert. Das gleiche gilt beim Strom: Auch dort soll eine verbindliche Verbrauchsreserve im Rahmen der Stromreserve verankert werden.

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